Freitag, 10. April 2009

Der liebe Osterhase in Südmähren


In Fröllersdorf gab es über zweitausend Hasen
Im Frühling sah man sie auf den Wiesen grasen
Zu Ostern brachten sie allen Kinder die Ostereier
Sie gingen vom Hause Slunsky bis zum Meier.

Auch die Hühner waren damals sehr fleißig
Manche legte in Monat an die Dreißig
Man färbte sie mit Kaffe und Zwiebelschale
Das war die einzige Farbe für alle.

Am Gründonnerstag als die Glocken nach Rom flogen
Sind die Ratschenbuben durchs Dorf gezogen
Sie ratschten schon zur frühen Morgenstund
Und gaben den Gläubigen den Tod Gottes kund.

Sie riefen: „Wir ratschen den Englischen Gruß
Damit jeder Mensch weiß, dass er beten muß!“
Angeführt wurden sie von den Ministranten
Sie ratschten für sich und für ihre Verwandten.

Am „Schmerzhaften Freitag“ ging man zu den zwei Flüssen
Nach Osten gewandt stand man im Wasser mit den Füßen
An die Kreuzigung Christi dachte man im Gebet
Am Karsamstag zur Auferstehung Christi kam niemand zu spät.

Es läuteten alle Glocken mit ihrem schönen Klang wieder
Über unserem schönen Ort zu unserer Freude nieder
Nun war auch die Fastenzeit wieder vorbei
Und die Menschen aßen wieder ihr sündhaftes Allerlei.

Am Ostermontag zogen die Ratschenbuben von Haus zu Haus
Und riefen gebt uns den Lohn für das Ratschen raus
Laut und stark riefen sie: „Viele Kinder - wenig Eier!“
Dabei kamen sie wieder zum Hause Slunsky und Meier.

Wien am 9.IV. 2009 Josef Lawitschka



Mit den vier Enkel wünscht die Familie Lawitschka Frohe Ostern

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